Zweieinhalb Wochen sind meine Freundin und ich durch Israel und Jordanien gereist – in U-Form von Tel Aviv (hier findest du meine Tel-Aviv-Tipps) nach Amman (hier liest du meine Amman-Tipps). Die Grenze zwischen den beiden Staaten haben wir zwischen Eilat auf der israelischen und Aqaba auf der jordanischen Seite überquert.
Mit Landgrenzen sowie den Kontrollen hatten wir beide keine Erfahrung, deshalb kamen vorab einige Fragen auf: Wie viel Zeit sollte man für die Grenzkontrollen einplanen? Würden Gebühren für die Überquerung anfallen? Müssten wir sie bar oder mit Kreditkarte zahlen? Wie würden wir zur Grenze hin und auf der anderen Seite weiter kommen?
Im Netz sind wir auf unterschiedliche Angaben gestoßen. Manche Reisende berichteten, sie seien binnen weniger Minuten über die Grenze gekommen. Andere mussten wohl mehrere Stunden in der Hitze warten. Mal hieß es, es gebe am Grenzübergang ATMs. Mal rieten Tourist*innen dringend dazu, Bargeld parat zu halten.
Hier kommt ein Bericht unserer Erfahrungen mit der Grenzüberquerung von Isreal nach Jordanien in Eilat beziehungsweise Aqaba:
Wie kommt man zum Grenzübergang in Eilat?
Unser Plan war es, von Süden nach Norden durch Jordanien zu reisen, weil wir am Ende von Amman aus nach Hause zurückzukehren wollten. Der Urlaubsort Aqaba ist für eine Süd–Nord–Reise der ideale Startpunkt, immerhin liegt die Hafenstadt am südlichsten Punkt Jordaniens am Roten Meer.
Von Jerusalem oder Tel Aviv aus gibt es die Möglichkeit, mit dem Zug (und anschließend dem Bus), mit dem Fernbus oder mit dem Flugzeug nach Eilat zu gelangen. Um Zeit zu sparen, haben wir die Strecke mit dem Flugzeug zurückgelegt.
Die israelische Airline Arkia fliegt siebenmal am Tag ab Terminal 1 vom Flughafen Ben Gurion zum Flughafen Ramon bei Eilat. Weil wir nicht einschätzen konnten, wie lange die Grenzüberquerung dauern würde, haben wir einen Flug um 14 Uhr gebucht. Der Grenzübergang schließt täglich um 20 Uhr.
Arkia bietet keinen Online-Check-In an, das Ticket holt man sich oldschool am Schalter. Dabei wurden uns noch ein paar persönliche Fragen gestellt: in welcher Verbindung wir zueinander stehen, wie lange wir schon zusammen sind; wohin wir reisen werden. Der Fragenkatalog war fix abgehandelt.
Wir waren mit zwei Rucksäcken mit um die zehn Kilo Gewicht unterwegs, Duschgel, Shampoo inklusive – das Gepäck mussten wir allerdings nicht abgeben, sondern konnten es als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen.
Der Flug TLV nach ETM dauert nicht lang: Nach einer knappen Stunde sind wir um 15 Uhr auf dem Flughafen Ramon gelandet.
Auf dem kleinen Flughafen herrschte null Betrieb, aber vor dem Gebäude warteten ausreichend Taxis. Für 100 Schekel (NIS, circa 25 Euro) brachte uns der Fahrer innerhalb einer guten Viertelstunde zum Yitzhak Rabin Terminal, also zum israelischen Grenzübergang. Auf der jordanischen Seite heißt der Grenzübergang Wadi Araba Crossing.
Wie viel kostet die Grenzüberquerung von Israel nach Jordanien?
Wer Israel über die Landgrenze verlassen möchte, muss eine Ausreisegebühr zahlen. Pro Person beträgt sie 107 NIS (circa 28 Euro). Weil wir zu zweit waren, haben wir ein Mü Rabatt erhalten und 209 NIS gezahlt.
An dem Gebührenschalter hat man lediglich die Möglichkeit, bar zu zahlen. Unser übriges israelisches Bargeld konnten wir am gleichen Schalter von Schekel in jordanische Dinar (JOD) umtauschen.
Wie läuft die Grenzüberquerung ab?
Mit dem Zahlungsbeleg stellt man sich an einem zweiten Schalter an, an dem die Pässe geprüft und gescannt werden und man eine Exit Permit, eine Ausreiseerlaubnis, erhält. Dabei handelt es sich wie bei der Einreiseerlaubnis um einen Papierzettel.
Mit dem Zahlungs- sowie dem Ausreisebeleg geht‘s durch einen Duty-Free-Shop zu den jordanischen Schaltern weiter. Dort fällt eine Einreisegebühr an. Wir mussten sie nicht zahlen, da wir uns vorab online den Jordan Pass gekauft und ausgedruckt hatten. Der Jordan Pass beinhaltet bereits die Einreisegebühr sowie den Eintritt zu mehreren jordanischen Sehenswürdigkeiten wie Petra und Wadi Rum.
An zwei weiteren Schaltern wurden unsere Jordan Passes sowie unsere Pässe geprüft. Lediglich einmal fragte ein Beamter, wie lange wir in Jordanien bleiben würden und was unser nächstes Ziel sein würde.
Nachdem wir einen weiteren Duty-Free-Shop durchquert hatten, standen wir auf jordanischem Boden. Die Prozedur hat etwa eine Viertelstunde gedauert, weil außer uns lediglich ein weiteres Paar zum gleichen Zeitpunkt die Grenze überquerte – wir waren Ende September unterwegs.
Wie geht es auf der jordanischen Seite weiter?
Vor dem Wadi Araba Crossing gibt es einen großen Parkplatz, auf dem wir uns wieder ohne Probleme ein Taxi nehmen konnten. Auf einem Schild stehen Preisempfehlungen für Taxifahrten, um Tourist*innen eine Orientierungshilfe zu geben. Eine Fahrt in die Innenstadt von Aqaba sollte demnach 8,50 JOD (circa 11 Euro) kosten. Weil uns der Taxifahrer direkt vorm Hotel absetzte, haben wir ein bisschen mehr gezahlt. Vorm Hotel gab es einen ATM, an dem wir JOD abheben und die Taxifahrt bezahlen konnten.
Wir hatten vorher noch nie eine Landgrenze mit Kontrolle überquert und uns die Prozedur komplizierter vorgestellt. Aber da in unserem Fall weder Wartezeiten noch langwierige Befragungen anfielen, war die Angelegenheit schnell erledigt.
Wenn du einen Trip nach Wadi Rum planst, kannst du hier Tipps von mir lesen, wie eine Tour abläuft. Hier erfährst du außerdem, was du in Jordaniens Hauptstadt Amman unternehmen kannst.
Wir haben im Januar einen Tagestrip von Eilat nach Aqaba unternommen, wo auch Glassbodenboot fahren und Essen gehen sehr viel günstiger ist, als in Israel. Abends, ca 18 Uhr, überquerten mein Sohn und ich wieder die Grenze zurück nach Eilat, was von den Beamten missbiligend akzeptiert wurde, schließlich wollte man uns mindestens 3 Tage als Übernachtungstouristen behalten. Der Rückweg kostete uns dann umgerechnet 170 € , zwei Erwachsene. Leider war der ATM nicht aufgefüllt worden, so dass wir alles an Bargeld zusammenkratzen mussten, um uns quasi ‚freizukaufen‘. Habe schon angenehmere Leute kennen gelernt, als jordanische Zollbeamte, uns zu fünft gefühlt eine Stunde lang gelöchert haben. Von israelischer Seite vorher kein Hinweis auf unsere Frage, was die Ausreise kosten könnte.
Es war ok, würde aber als Tagestourist dort nicht mehr hin.
LG Birgit- Christiane